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Ausstellungsarchiv

Die Welt der Himmelsscheibe von Nebra – Neue Horizonte: Filme

Mit einem kleinen Film-Rundgang führen wir Sie durch die Landesausstellung ›Die Welt der Himmelsscheibe von Nebra – Neue Horizonte‹. Wir präsentieren Ihnen die Inszenierung der Ausstellung, stellen die Highlights der Zentralinstallation vor, erzählen die Geschichten ausgewählter Exponate und tauchen ein in die Bronzezeit – ganz Europa und den Vorderen Orient verbindend. Kommen Sie mit auf eine Reise in die Welt der Himmelsscheibe von Nebra!

Weitere Filme zum Landesmuseum und seinen Ausstellungen finden Sie in unserem Archaeofilm-Angebot!

Inszenierung einer Ausstellung

Der Auftakt unseres Rundgangs durch die Landesausstellung widmet sich der imposanten Zentralinstallation, in deren Herzen nicht nur die Himmelsscheibe von Nebra steht, sondern vier weitere Highlights der Bronzezeit Europas. Doch auf welches Bild spielt die Zentralinstallation an? Welche Assoziationen kommen einem sofort in den Sinn, wenn man die großen, schwarzen Vitrinen sieht? Und wie inszeniert man, dass Wissen Macht ist?

Auf dem Weg in die Ausstellung: die Blockbergung von Magdeburg-Diesdorf

Ob die Inszenierung einer Archäologieausstellung gelingt oder nicht, beruht ganz auf der Qualität der Exponate. Eine Spezialität des Landesmuseums für Vorgeschichte ist die Präsention von Funden in ihrer originalen Auffindungssituation. Hierfür werden sie im Zuge der Ausgrabungen im Block geborgen. Im Labor wird dieser Block detailliert ausgegraben. Ist alles wissenschaftlich dokumentiert, wird der Block in der Restaurierungswerkstatt so präpariert, dass er in seiner Gesamtheit in einer Ausstellung gezeigt werden kann. Die verschiedenen Zwischenschritte zeigen wir Ihnen hier am Beispiel der außergewöhnlichen Mehrfachbestattung von Magdeburg-Diesdorf aus der Zeit zwischen 2200 und 2125 vor Christus. Sie wurde im Rahmen von archäologischen Voruntersuchungen 1994 im Bereich eines Sand- und Kiestagebaus freigelegt und geborgen. Ein Kind und fünf Erwachsene, darunter eine Frau und wohl vier Männer, wurden in dieses Grab gelegt. Die oben aufliegende Bestattung ist weitgehend erhalten. Die darunter liegenden Knochen sind verstreut, die Skelette nur unvollständig zusammensetzbar. Entweder wurden ältere Bestattungsreste immer wieder zur Seite geräumt oder der untere Bereich ist ein im Ganzen umgebettetes älteres Grab. An Beigaben fanden sich Tongefäße sowie ein Dolch und Pfeilspitzen aus Feuerstein.

Auf dem Weg in die Ausstellung: der Hort von Dieskau III

293 Beile, drei offene Ringe, ein geschlossener Ring, sechs Armspiralen, zwei sogenannte Doppeläxte sowie ein Stabdolch und weitere Bronzereste waren in einem großen Gefäß verborgen. Mit etwa 45 Kilogramm Bronze ist das Depot der größte Hortfund Mitteldeutschlands. Er stammt aus der Zeit zwischen 1975 und 1850 vor Christus und wurde 1937 in einem Braunkohletagebau ausgebaggert. Die originalen Fundumständen konnten daher nicht komplett dokumentiert werden. Die Landesausstellung bietet die Gelegenheit, den Hort in anderer Weise zu präsentieren, als er sonst in der Dauerausstellung des Landesmuseum zu sehen ist. Alle 306 Bestandteile werden einzeln aufgehängt und ausgerichtet, die Beleuchtung wird für jedes Objekt angepasst. So füllt sich mit zeitintensiver Fleißarbeit nach und nach die Ausstellungsvitrine.

Das Cape von Mold

Weit im Westen Europas, in Nordwales, an der Küste der Irischen See, wurde dieses prächtige Obergewand 1833 in einem Frauengrab gefunden. Das Cape von Mold wurde aus hauchdünnem Gold getrieben und ist nur wenige 100 Gramm schwer. Das Prunkstück wurde zwischen 1900 und 1600 vor Christus angefertigt. Eigentlich ist es im British Museum in London ausgestellt. Im Rahmen der aktuellen Landesausstellung kann es jedoch bis zum 9. Januar 2022 in Halle bestaunt werden. Wofür wurde das Cape genutzt? Was verrät es über seinen Herstellungsprozess und seine Trägerin?

Das Schiff von Caergwrle

Das Schiff wurde 1823 von einem Arbeiter bei der Anlage eines Entwässerungsgrabens auf einem moorigen Feld bei Caergwrle Castle im Norden von Wales entdeckt. Als es 1912 dem National Museum Wales in Cardiff geschenkt wurde, war nur noch die Hälfte der Schieferschale mit reichen Goldverzierungen erhalten. Dennoch ist das Schiffsmodell von Caergwrle ein Highlight nicht nur der europäischen Bronzezeit. Warum ist das Modellschiff von so großer Bedeutung für die Forschung? Für welchen Zweck wurde es möglicherweise genutzt?

Die Schiffe von Nors

Im Jahr 1885 wurden durch Zufall in einem mit einer Steinplatte verschlossenen Tongefäß in der Nähe eines Grabhügels bei Nors in Nordwestjütland (Dänemark) mehr als 100 Minitaturschiffe gefunden. Sie bestehen im Kern aus dünnen Bronzestreifen, die mit Goldfolie umwickelt sind. Des Weiteren tragen manche Schiffe eingestempelte, konzentrische Kreise. Einige der Schiffe, die im National Museum of Denmark in Kopenhagen ausgestellt sind, können noch bis zum 9. Januar 2022 im Landesmuseum besichtigt werden. Worum könnte es sich bei den eingestempelten Kreisen handeln? Welche Bedeutung kann dieser goldenen Flotte zugeschrieben werden?

Der Goldhut von Schifferstadt

Der Goldhut von Schifferstadt wurde 1835 zufällig bei Feldarbeiten im heutigen Rheinland-Pfalz entdeckt. Der nur 350 Gramm schwere Kegel ist reich mit einem streng angelegten Ornamentkanon, bestehend aus Kreisen und horizontalen Zierbändern, geschmückt. Neben dem Hut wurden drei sogenannte Absatzbeile, die an ihm lehnten, aufgefunden. Bislang sind uns insgesamt nur vier solche unverwechselbare Goldhüte bekannt – aber was macht diesen noch einzigartiger? Welche Bedeutung haben die Beile für die Datierung des Goldhutes? Welchem möglichen Zweck diente diese herausragende Leihgabe des Historischen Museums der Pfalz?

Der Hortfund von Nebra

Die Himmelsscheibe von Nebra ist nur ein Bestandteil eines sogenannten Hortfundes. Zu diesem gehören außerdem zwei Schwerter, zwei Armspiralen, zwei Beile und ein Meißel. Normalerweise wird die Himmelsscheibe in der Dauerausstellung von den restlichen Funden losgelöst ausgestellt. Momentan kann der komplette Hortfund in der aktuellen Landesausstellung in einer Vitrine zusammen bestaunt werden. Welche ›Probleme‹ ergeben sich bei der Ausstellung der Himmelsscheibe zusammen mit den restlichen Funde des Hortes? Welches Detail auf einem der Schwerter verbindet den Hortfund von Nebra möglicherweise mit dem Vorderen Orient?

Woher kommt das Wissen auf der Himmelsscheibe?

Auf den ersten Blick wirken die Darstellungen auf der Himmelsscheibe von Nebra leicht verständlich. In Wirklichkeit jedoch trägt sie komplexe Informationen, die auf ihr wie in einem Merkbild verschlüsselt sind. Das Wissen, das in der Gestaltung der Himmelsscheibe verborgen liegt, wurde vermutlich aus dem Mittelmeerraum und Mesopotamien nach Mitteldeutschland gebracht. Wie verlief möglicherweise dieser Wissenstransfer und welche archäologischen Belege bekräftigen diese Annahme? Welche Ideen gelangten dadurch nach Mitteldeutschland?

Das Fürstengrab von Leubingen

Der Leubinger Grabhügel wurde 1877 von Friedrich Klopfleisch ausgegraben und für die damalige Zeit vorbildlich dokumentiert. Bis heute handelt es sich um eines der wichtigsten Gräber der frühen Bronzezeit. Im Inneren des Tumulus wurde ein auf dem Rücken liegender Mann mit reichen Beigaben entdeckt. Welche Gegenstände wurden dem Toten ins Grab gegeben? Welche Besonderheiten weisen sie auf und worauf deuten diese hin?

Das Haus von Dermsdorf

Das frühbronzezeitliche Haus von Dermsdorf wurde bei Straßenbauarbeiten entdeckt und durch das Thüringische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie freigelegt. Sein Fundplatz liegt in unmittelbarer Sichtweite des Leubinger Fürstenhügels und es weist eine beeindruckende Größe auf. Für welchen möglichen Zweck wurde das Haus gebaut? Was wurde in unmittelbarer Nähe des Dermsdorfer Hauses gefunden?

Die Armeen der Fürsten

Zu Beginn der Bronzezeit bekamen nur wenige Männer in Mitteldeutschland eine Waffe als Grabbeigabe. Dagegen wurden die Aunjetitzer Fürsten sogar mit mehreren Waffen bestattet. Gleichzeitig sind große Hortfunde, bestehend aus Schmuckobjekten, Ringen und besonders Waffen, bekannt. Auf welches soziale Gefüge deutet die Verteilung der Waffen in Gräbern und Hortfunden hin? Wie endete die Aunjetitzer Kultur?

Die Kampfweise der Bronzezeit

Zu Beginn der Bronzezeit bekamen nur wenige Männer in Mitteleuropa eine Waffe als Grabbeigabe. Die Repräsentation als Krieger spielte im Totenbrauchtum für die Oberschicht eine bedeutende Rolle. Die Fürsten sind sogar mit mehreren Waffen ausgestattet. Gleichzeitg sind große Hortfunde bekannt, die vor allem Beile, Ringe, aber auch Dolche, Stabdolche und Schmuck enthalten. Deutet man das Beil als Waffe, gibt es davon genug, um die Existenz eines Heeres anzunehmen. Beile haben eine standardisierte Form, sind massenhaft überliefert und zeigen zum Teil Gebrauchsspuren. Die Anzahl der Beile in den größeren Horten spricht für ein militärisches Ordnungssystem mit Truppengrößen von 15, 30, 45, 60, 90, 120 und 300 Soldaten, die jeweils von mit bestimmten Waffen ausgestatteten Offizieren geführt werden. Solche bewaffneten Truppen unter Befehl der Fürsten könnten der Sicherung des Landes und der Handeslrouten gedient haben. Mit der Hilfe der Experimentalarchäologie und inspiriert durch mittelalterliche Lehrbücher zu den damaligen Kampfweisen wird der Versuch unternommen, die bronzezeitliche Kampfweise mit Beil, Stabdolch, Lanze und Schwert zu rekonstruieren.

Die Hortfunde von Domsen und Oberding

Der Hortfund von Domsen gehört zu den wenigen bronzezeitlichen Horten, die im Rahmen einer archäologischen Ausgrabung freigelegt und unter Laborbedingungen dokumentiert wurden. Ein Keramikgefäß beinhaltete neben Resten von Waffen auch diverse Ketten. Der Topf lag auf mehreren Ösenhalsringen. Diese galten als begehrtes Handelsgut und wurden um 1750 v. Chr. von den sogenannten Spangenbarren abgelöst. Ein besonders reicher Spangenbarren-Hort wurde im Jahr 2014 in Oberding (Landkreis Erding) entdeckt. Welchen Nutzen hatte die namensgebende Öse am Ende der Halsringe? Was verbindet den Hortfund von Oberding mit der Himmelsscheibe von Nebra? Worauf lassen die Gewichte der einzelnen Spangenbarren und ihre Anordnung schließen?

Auf dem Weg in die Ausstellung: der Hort von Domsen

Den Hort von Domsen (2050 bis 1900 vor Christus) hat man in einer archäologischen Ausgrabung 2012 so geborgen, wie er ursprünglich verborgen worden war – ein seltener Glücksfall für die Archäologie. Dadurch lässt sich sehr gut nachvollziehen, wie die Objekte in das Gefäß gestapelt wurden. Die meisten Hortfunde der Bronzezeit sind leider nur zufällig gefunden worden und unvollständig überliefert. Im Gegensatz zum Hort von Dieskau III konnte das Gefäß nach der Bergung im unversehrten Zustand im Labor voruntersucht, geöffnet und dessen Inhalt kontrolliert entnommen werden, wie die Fotodokumentation zeigt.

Die Prunkgräber der Wessexkultur

Das Grab von Manton Down in der englischen Grafschaft Wiltshire wurde 1906 durch Maud Cunnington unter dem Namen ihres Mannes Ben ausgegraben. Obwohl das Grab einen Miniaturstabdolch und einen weiteren Miniaturdolch mit Bernsteinverzierung enthielt, handelt es sich um ein Frauengrab. Das ebenfalls im Grab gefundene Räuchergefäß verbindet das Grab von Manton Down mit dem Männergrab von Glandon Barrow, das bereits 1882 entdeckt und freigelegt wurde. Beide Gräber können der sogenannten Wessex-Kultur (2000 bis 1600 vor Christus) zugeschrieben werden. Welches goldene Fundstück verbindet die Männergräber von Glandon Barrow und Bush Barrow? Worin bestanden die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen der Wessex-Kultur und der Aunjetitzer Kultur?

Die Prunkgräber von El Argar

Im späten 19. Jahrhundert stießen die beiden Bergbauingenieure und Brüder Siret im südöstlichen Spanien auf die Überreste der sogenannte El-Argar-Kultur (2200 bis 1550 vor Christus). Sie entdeckten am gleichnamigen Fundort hunderte Pithos-Gräber mit teilweise reichen Beigaben. Wie war die El-Argar-Kultur gesellschaftlich gegliedert? Welche besondere Beigabe wurde in fünf Frauengräbern entdeckt? Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede bestanden gegenüber der gleichzeitigen Aunjetitzer Kultur?

Die Schachtgräber von Mykene

Im Jahr 1876 entdeckte Heinrich Schliemann in der Burg von Mykene das sogenannte Gräberrund A. Genau 75 Jahre später wurde das Gräberrund B freigelegt. In beiden Nekropolen wurden zahlreiche Verstorbene mit prunkvollen Beigaben bestattet. Zu diesen zählen unter anderem Gefäße aus Metall, Goldbleche oder die berühmten Goldmasken und Bernsteinketten. Was belegen die in den Gräberrunden gefundenen Bernsteinketten? Was verbindet die Schachtgräber von Mykene mit dem reichen Männergrab von Bush Barrow in der Grafschaft Wiltshire?

Die Statuenmenhire von Seehausen und Dingelstedt

Das Wort Menhir ist aus dem bretonischen Sprachgebrauch entlehnt und bedeutet ›langer Stein‹. Eine besondere Variante sind die sogenannten Statuenmenhire. Diese tauchten erstmals im nördlichen Schwarzmeergebiet auf und wurden im Verbreitungsgebiet der Schnurkeramikkultur (2800 bis 2200 vor Christus) auch in Mitteleuropa errichtet. Die Statuenmenhire von Seehausen (Landkreis Börde) und Dingelstedt (Landkreis Harz) sind bekannte Beispiele aus dem heutigen Sachsen-Anhalt. Wozu dienten die Statuenmenhire? Welche Darstellungen finden sich auf den Vertretern von Seehausen und Dingelstedt?

Die Menhire von Val Camonica

Das in den Südalpen gelegene Val Camonica mit seinen zahlreichen Felsbildern ist seit 1979 Teil des ältesten UNESCO-Welterbes in Italien. Neben diesen Felszeichnungen gibt es dort auch Statuenmenhire. Diese weisen ein reiches und vielschichtiges Bildprogramm auf. Welche verschiedenen Darstellungen finden sich auf den Menhiren von Val Camonica? Welcher gesellschaftliche und religiöse Vorstellungswandel ist auf den Menhiren erkennbar?

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