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Die Werkstatt

Seit März 2008 verfügt die Restaurierungswerkstatt über einen modernen Neubau auf dem Gelände des Landesmuseums für Vorgeschichte. Das Gebäude mit seinen 860 Quadratmetern Nutz- und Arbeitsfläche bietet auf drei Etagen alle Voraussetzungen, um zeitgemäß naturwissenschaftlich und archäologisch arbeiten und unter besten Bedingungen restaurieren zu können.

Der eigens auf die Bedürfnisse und Tätigkeiten der Restaurierungswerkstatt abgestimmte Bau verfügt über einen Lastenaufzug, Ablufteinrichtungen, Hochregallager, Schmelzöfen und Laborräume. Eine Lkw-Einfahrt führt in die zentrale große Werkhalle im Erdgeschoss.

Sie bietet die Möglichkeit, frisch geborgene große und tonnenschwere Fundkomplexe bei jedem Wetter sicher am Ort ihrer Bearbeitung abladen zu können. Zum großen Teil handelt es sich um sogenannte Blockbergungen, eine besondere Spezialität der halleschen Restaurierungswerkstatt, bei der die Fundstelle, wie zum Beispiel ein komplettes Grab, mit der umgebenden Erde als Block gehoben und zur weiteren Bearbeitung abtransportiert wird.

Nach der Untersuchung und Auswertung unter Laborbedingungen können diese Blockbergungen auf besondere Weise präpariert und präsentiert werden, wie die Dauer- und Sonderausstellungen des Landesmuseums eindrucksvoll zeigen.

Aha! Die Labore der Restauratoren

Weiterhin bietet das Erdgeschoss der Restaurierungswerkstatt Raum für die Laborexperimentalarchäologie. Ihr Ziel ist es, unter modernen experimentellen Bedingungen (prä-)historische Handwerksprozesse zu erforschen und nachzuvollziehen. So lassen sich mit großen Schmelzöfen Bronzen prähistorischer Zusammensetzung herstellen oder in einer nachgebauten ›Alchemistenküche‹ chemische Substanzen herstellen, die bereits in einer Alchemistenwerkstatt des späten 16. Jahrhunderts aus der Lutherstadt Wittenberg nachgewiesen sind. In den Obergeschossen der Restaurierungswerkstatt finden sich Laborräume, in denen zum Beispiel Materialproben entnommen und analysiert, Farben untersucht, Münzen und Metallgegenstände gereinigt, Gewandfibeln und Schmuck unter dem Mikroskop auf kleinste Anhaftungen von Textilresten untersucht, aber auch die Dokumentationen erstellt werden, die alle Eingriffe der Restauratoren für die Nachwelt nachvollziehbar festhalten.


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