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Gottesherrschaft

Glaubensstreit

Seit dem 15. Jahrhundert wuchs innerhalb der Kirche eine Bewegung, die darauf drängte, die inzwischen verkrusteten Strukturen und falsch empfundenen Lehren zu reformieren. Auch kritisierte man die feudalen und korrupten Auswüchse des hohen Klerus. Der päpstlich beauftragte Ablasshandel (Freikauf von Sündenstrafe) und die Simonie (Käuflichkeit von Kirchenämtern) waren für viele Theologen nicht mehr mit dem Evangelium zu vereinbaren. Der Wittenberger Augustinermönch und Professor Martin Luther entfachte den Disput mit den höchsten Autoritäten – Kaiser und Papst. 1517 begann er diesen auch öffentlich zu führen. Mit der Exkommunikation Luthers 1521 begannen sich die Wege der Evangelischen von den Katholischen zu trennen.

Martin Luther war ein Kind wohlhabender Eltern. Sein Vater Hans, der sich noch Luder schrieb, stammt aus einer begüterten Bauernfamilie in Möhra (Thüringen). Seine Mutter Margaretha kam aus dem Stadtbürgertum von Eisenach. Hans Luder ließ sich als Hüttenmeister im südlichen Harzvorland nieder und schuf sich ein florierendes Bergwerksunternehmen. Die Familie lebte nun in einem exklusiv gelegenen Gutshof der Stadt Mansfeld. Dort zählte der Vater zu den Honoratioren und übernahm als Vierherr die politische Vertretung eines der Stadtviertel. Standesgemäß wurde Sohn Martin erzogen und ausgebildet. Funde aus dem elterlichen Anwesen Luthers bestätigen eine behütete Kindheit in Wohlstand.

Eigentlich wollte Luther nur die päpstliche Kirche erneuern. Die dadurch letztlich entfesselte Kirchenspaltung war nicht beabsichtigt. Sie führte nach Luthers Tod in Nord- und Mitteleuropa zu erbitterten Glaubenskriegen zwischen protestantischen und katholischen Fürsten. Dieser Dreißigjährige Krieg (1618 bis 1648), der allerdings nicht nur religiös motiviert war, veränderte die politische Landkarte Europas nachhaltig. Fortan durchzog eine Konfessionsgrenze Europa.

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