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Ausstellungsarchiv

Die Himmelsscheibe von Nebra – eine virtuelle Reise

Vom 24. März 2022 bis zum 18. September 2022.

Mit dem Blick durch eine Virtual-Reality-Brille tauchen Sie in der ungefähr 10-minütigen Kunstanimation in einer himmlischen Fahrt in die Welt der Himmelsscheibe ein. Sie können auf dem Mittelberg die Himmelsscheibe in den Händen halten und in einem goldenen Sonnenschiff über den Horizont gleiten – so werden Sie Teil dieser einzigartigen Tour.

Weitere Stationen sind das Ringheiligtum Pömmelte mit seiner bronzezeitlichen Siedlung, das Sonnenobservatorium Goseck während der Wintersonnenwende und Stonehenge zur Sommersonnenwende. Sie runden das digitale Erlebnis ab und laden zum Verweilen und Entdecken ein. All diese Stationen gehören zur Welt der Himmelsscheibe von Nebra.

Das Kunstwerk will keine detaillierten Informationen vermitteln, sondern öffnet Ihnen einen emotionalen Zugang zum prähistorischen Weltbild.

Film zum VR-Projekt im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle (Saale) aus der Reihe ›Museum exklusiv‹.

Informationen für Ihren Besuch

Die virtuelle Reise ist in Ihrem Museumseintritt enthalten. Sie finden dieses Angebot im Erdgeschoss des Landesmuseums. Wir empfehlen den Gebrauch der Virtual-Reality-Brillen ab einem Alter von 12 Jahren.

Alle wichtigen Informationen rund um Ihren Besuch im Landesmuseum und zu den jeweils gültigen Regeln im Rahmen der Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus finden Sie zentral hier.

Hygiene- und Abstandshinweise

Sowohl die auf dem Kopf getragene Virtual-Reality-Brille (Headset) als auch die handgesteuerte Fernbedienung (Controller) werden nach jeder Nutzung gereinigt und desinfiziert.

Regelmäßig werden die Gesichtspolster gereinigt und ausgetauscht. Zusätzlich werden die Geräte in einer Ultraviolettlicht-Sterilisationskammer desinfiziert, hierbei werden oberflächliche Viren und Bakterien entfernt. Zudem halten wir Einweg-Hygiene-Masken bereit, die auf die Gesichtspolster gelegt werden und den direkten Kontakt mit der Virtual-Reality-Brille unterbinden.

Während des Tragens der Virtual-Reality-Brille besteht für die ›reisende‹ Person keine Maskenpflicht. Davor und danach, sowie für alle anderen im Veranstaltungsraum anwesenden Personen, besteht Maskenpflicht – wie sie auch im restlichen Museum gültig ist.

Die derzeit üblichen Abstände sind sowohl im Wartebereich als auch im Veranstaltungsraum einzuhalten.

Ihre Reise

Ihre Reise führt Sie auf den Mittelberg bei Nebra, den Fundort der Himmelsscheibe, und lässt Sie auf einem goldenen Sonnenschiff über den Horizont gleiten. In dieser virtuellen, mit künstlerischen Mitteln in Szene gesetzten Welt können verschiedenste Orte bereist werden, die mit der Himmelsscheibe von Nebra verknüpft sind: die Herkunftsorte der Rohstoffe, aus denen dieser archäologische Jahrhundertfund einst gefertigt wurde, das Ringheiligtum Pömmelte mit seiner bronzezeitlichen Siedlung, das Sonnenobservatorium Goseck während der Wintersonnenwende und Stonehenge bei Sonnenaufgang zur Sommersonnenwende.

Die Welt der Himmelsscheibe erleben Sie auf Ihrer Reise mithilfe einer Virtual-Reality-Brille. Dieses Headset zeigt Ihnen Ihre 3D-Umgebung in einer 360-Grad-Rundumsicht. Zugleich lässt es Sie die Klänge der Sie umgebenden Welt hören. Einzelne Abschnitte auf Ihrer Reise legen Sie automatisch zurück. Andere Teile können Sie frei erkunden, indem Sie sich selbst im Raum bewegen. Um größere Strecken zurückzulegen, ist das ›Teleportieren‹ über die Handsteuerung möglich. Mit dieser können Sie auch mit bestimmten Objekten in der virtuellen Welt interagieren.

Falls Sie in Begleitung zu uns ins Landesmuseum kommen, kann Ihre Reise durch die Welt der Himmelsscheibe auch auf zusätzlichen Bildschirmen verfolgt werden. Zu sehen ist dort natürlich immer nur Ihr aktuelles Blickfeld.

Es stehen zwei Virtual-Reality-Stationen für Ihre Reise bereit. Die Dauer der Kunstanimation beträgt ungefähr 10 Minuten. Wir empfehlen den Gebrauch der Virtual-Reality-Brillen ab einem Alter von 12 Jahren. Die Headsets sind auch für Personen mit Brillen geeignet.

Die künstlerische Vision

»Virtuelle Realität ist eine Reise. Sie muss Sie in eine andere Realität führen, und zwar so, dass Sie erleuchtet und bereichert in die Realität zurückkehren, die Sie verlassen haben.«

Das Konzept und die künstlerische Umsetzung des Virtual-Reality-Kunstprojekts ›Die Himmelsscheibe von Nebra – eine virtuelle Reise‹ fußen auf den Gedanken und Ausführungen des österreichisch-britischen Künstlers, Historikers und Archäologen Dr. Frederick Baker. Er wurde vom Landesmuseum dazu eingeladen, die Welt der Himmelsscheibe künstlerisch in eine Virtual-Reality-Welt zu übertragen.

Frederick Baker verstarb im August 2020, noch während der Fertigstellung des Virtual-Reality-Kunstprojekts, weshalb er die Vollendung seines Werkes nicht mehr miterleben konnte. Seine Frau,
die Dramaturgin Sandra Fasolt-Baker, führte dankenswerterweise das Projekt auf Grundlage seiner Konzeption in Zusammenarbeit mit Michael Klein (7reasons, Wien) zu Ende.

Während der Konzeption des Virtual-Reality-Kunstprojekts waren Frederick Baker drei Dinge besonders wichtig, die er schriftlich festlegte (Übersetzung aus dem Englischen):

»Erstens: Der heutigen Generation einen Zugang zum prähistorischen Weltbild zu geben.

Zweitens wird die Erfahrung den Museumsbesucherinnen und -besuchern ermöglichen, sich an weit entfernte Orte zu begeben, die laut Forschung als Ursprung der für die Himmelsscheibe verwendeten Rohstoffe gelten.

Drittens: Wer sich auf die Henge-Denkmäler in Sachsen-Anhalt und England konzentriert, wird verstehen, dass Henges und die Himmelscheibe Teil eines europaweiten Handels- und Symbolsystems waren.«

Durch seinen künstlerischen Ansatz wollte er nicht die Informationsvermittlung in den Vordergrund stellen. Vielmehr soll diese Installation den ›Reisenden‹ einen besonderen audiovisuellen Zugang und ein Eintauchen in die Welt der Himmelsscheibe ermöglichen.

Mehr zu Frederick Baker

Frederick Baker studierte Anthropologie und Archäologie am St John's College in Cambridge, an der Eberhard Karls Universität Tübingen und an der Universität Sheffield. Im Anschluss promovierte und arbeitete er am Archäologischen Institut der Cambridge University.

Frederick Baker machte sich vor allem durch sein filmisches Werk einen Namen. Er arbeitete als freier Regisseur für den Österreichischen Rundfunk (ORF) und die British Broadcasting Corporation (BBC). Er gewann internationale Regiepreise, wie den ›Golden Hugo‹ beim ›Chicago International Film Festival‹, dem ›Golden Gate Award‹ beim San Francisco International Film Festival und den ›Tech Film-Grand Prix‹ beim Techfilm 2000 Film Festival in Prag.

Er schrieb zudem zahlreiche Artikel und Bücher, wie die 2003 mit Norman Foster erschienene Publikation ›The Reichstag Graffiti‹ oder das 2007 veröffentlichte Werk ›The Art of Projectionism‹.

Seine Arbeiten zeigen oft einen historischen und archäologischen Bezug. Insbesondere seine Virtual-Reality-Animationen stießen auf reges Interesse und wurden mehrfach ausgezeichnet. Für das ›Prehistoric Picture Project. Pitoti: Digital Rock-Art‹ erhielt er unter anderem den Europa Nostra Award 2016 (EU-Preis für Cultural Heritage) in der Kategorie ›Forschung‹.

Darüber hinaus wird seit 2018 im MAK – Museum für angewandte Kunst in Wien sein vielbeachtetes virtuelles Kunstprojekt ›Klimt's Magic Garden: A Virtual Reality Experience‹ gezeigt. Es ermöglicht den Besucherinnen und Besuchern mit einer Virtual-Reality-Brille interaktiv in die Welt des Mosaikfrieses im Brüsseler Palais Stoclet einzutauchen.

Die Welt der Himmelsscheibe

Bei der virtuellen Reise handelt es sich um eine künstlerische Annäherung an die Zeit und die Welt der Himmelsscheibe von Nebra. Ein Hauptaugenmerk ist dabei, wie die damaligen Menschen die irdische wie kosmische Ordnung wahrgenommen haben könnten und wie sie diese in ihrer realen Umwelt daraufhin abbildeten – in Form von Objekten wie der Himmelsscheibe oder mit der Errichtung von Anlagen wie in Goseck, Pömmelte und Stonehenge.

Bei dieser künstlerischen Annäherung handelt es sich jedoch nicht um eine rein spekulative Fantasie. Sie beruht auf dem aktuellen, wissenschaftlichen Kenntnisstand zur Himmelsscheibe und ihrer Welt vor über 3.600 Jahren, der Bronzezeit in Europa und dem Vorderen Orient. Die Landesausstellung ›Die Welt der Himmelsscheibe von Nebra – Neue Horizonte‹ präsentierte bis zum Januar 2022 im Landesmuseum ein vorläufiges Fazit von bislang 20 Jahren der Erforschung der Himmelsscheibe durch die Archäologie und weitere Wissenschaften. In unserem Ausstellungsarchiv finden Sie als zusätzliche Information eine thematische Übersicht, einen Hörrundgang zu den Top-10-Exponaten sowie eine Filmreihe zur Ausstellung.

Weitere Informationen finden Sie zudem im Katalog und im Begleitheft zur Landesausstellung. Nicht nur diese beiden Bücher zur Himmelsscheibe und ihrer Welt können Sie direkt über unseren Vertriebspartner, den Archäologischen Fachverlag Beier & Beran, sowie über den regulären Buchhandel beziehen.

Nicht nur virtuell

Wenn Sie nach Ihrer virtuellen Reise manche der erlebten Orte auch in Realität besuchen wollen, bietet sich eine Tour auf den Himmelswegen in Sachsen-Anhalt an. Diese führen Sie unter anderem zur Arche Nebra und auf den Mittelberg, zum Sonnenobservatorium Goseck sowie in das Ringheiligtum Pömmelte.

Damit Sie sich vor Ort sofort zurechtfinden und nicht nur die großen, sondern auch die kleinen und vielleicht etwas versteckten Geschichten aufspüren, empfehlen wir Ihnen die Entdeckerkarten zu den Himmelswege-Stationen. Sie können sie als PDF auf Deutsch oder Englisch herunterladen.

Das Projekt

Dank der Unterstützung durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie durch das Land Sachsen-Anhalt konnte das Virtual-Reality-Projekt im Rahmen von ›UNESCO – Memory of the World: Kontextualisiertes Erleben der Himmelsscheibe von Nebra. Schätze der Menschheit im Spannungsfeld zwischen archäologischen Originalschauplätzen und digitaler Welt‹ als Teilprojekt am Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle (Saale) umgesetzt werden.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie im Bereich ›Digitale Welt der Archäologie‹.

Team und Beteiligte

Gesamtleitung und wissenschaftliche Leitung: Harald Meller.

Projektleitung: Robert Noack.

Künstlerische Idee, Drehbuch und Regie: Frederick Baker, Sandra Fasolt-Baker.

Technische Umsetzung: Michael Klein, 7reasons (Wien).

Projektmanagement und wissenschaftliche Mitarbeit: Robert Noack, Michael Schefzik, Anja Stadelbacher.

Koordination Ausstellungsbau: Robert Noack, Anne Wolsfeld.

Ausstellungsbau: Fißler & Kollegen GmbH (Leipzig).

Einrichtung Technik: Robert Noack.

Öffentlichkeitsarbeit: Tomoko Emmerling, Anja Lochner-Rechta, Alfred Reichenberger, Georg Schafferer, Michael Schefzik, Anja Stadelbacher, Gregor Schuster.

Gefördert von:

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