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Barbarenmacht

Hunnensturm

Um 375 nach Christus fielen hunnische Reiterheere aus den zentralasiatischen Steppen nach Osteuropa ein. Sie bedrängten sowohl das Römische Reich als auch Völker außerhalb des Imperiums und unterwarfen oder vertrieben zahlreiche Menschen. Trotzdem bewegten sich in dieser Zeit keine kompletten Völker, sondern uneinheitliche Heeresverbände, die sich nicht unbedingt als Abstammungsgemeinschaften verstanden.

Der Einfall der Hunnen beschleunigte den Zerfall des Weströmischen Reiches ebenso, wie er das Entstehen germanischer Reiche förderte. Im dauernden Prozess von Ansiedlung und Verdrängung nahmen neue Schutz- und Rechtsgemeinschaften eigene Identitäten an, darunter auch die hierzulande erstmals gegen Ende des 4. Jahrhunderts nach Christus belegten Toringi (Thüringer).

Die militärisch erfolgreichen, auf wendigen Pferden mit neuartigen Reflexbögen angreifenden Hunnen hatten eine große kulturelle Strahlkraft. Goldene Gürtelschnallen mit roten Almandineinlagen und Rundspiegel aus Bleibronze sind materielle Zeugen der Beeinflussung. Einige Germanen griffen auch die reiternomadische Sitte der absichtlichen Schädelverformung auf. Hierbei wird der Kopf in frühester Kindheit mit Bandagen und Brettchen hochgerichtet, sodass ein sogenannter Turmschädel entsteht.

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