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Barbarenmacht

Spätantike und Völkerwanderungszeit

3. bis 5. Jahrhundert nach Christus

Seit dem 3. Jahrhundert nach Christus verschoben sich die Machtverhältnisse in Europa. Das Römische Reich wurde durch Kriege und innenpolitische Streitigkeiten zunehmend geschwächt. In den germanischen Gebieten jenseits des Limes hingegen begannen die Stämme, sich zu Großverbänden zusammenzuschließen. Die Gründe hierfür sind nicht völlig klar, aber potenziell vielfältig: Überbevölkerung, innere Konflikte, Umweltfaktoren.

Im mitteldeutschen Raum vollzog sich Mitte des 2. Jahrhunderts nach Christus ein Wandel: die Hermunduren verließen im Zuge der Markommannenkriege ihr Stammland östlich der Saale. Um 230 nach Christus siedelten sich die Juthungen an, die von den Römern zum Stammesverband der Semnonen gezählt wurden.

Klarer als die Ursachen der Stammesbildungen ist das Ziel der neuen Gruppen: die Reichtümer Roms, das in Mehrfrontenkriegen zunehmend in die Defensive geriet. Im Verlauf der Jahrhunderte kam es aber nicht nur zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Germanen und Römern. Einige Germanen ließen sich im Römischen Heer ausbilden und wurden Söldner im Auftrag Roms. Die Rückkehrer sind durch Importgegenstände in reichen Bestattungen erkennbar.

Die Ausstellung nimmt diese Mehrdeutigkeit mit ihrer Hauptinstallation auf: einer Mauer, die symbolisch für die Grenze zwischen ›zivilisierter‹ und ›barbarischer‹ Welt steht. Sie trennt die römische Welt in Form einer nachempfundenen Villa von der germanischen, die durch die Inszenierung einer Königshalle dargestellt wird.

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